Dieser Artikel soll Ihnen als Hilfe dienen, um vor der Anschaffung eines Hundes besser zwischen seriösem Tierschutz und kommerziellem Hundehandel unterscheiden zu können.

 

Wer den Wunsch hegt, sein Leben mit einem vierbeinigen Gesellen zu bereichern, verspürt oft auch das Bedürfnis damit gleichzeitig etwas Gutes zu tun. Man kennt es zur Genüge aus den Medien, die Bilder von „armen“ leidenen Tieren und nur zu gerne möchte man diesen Tieren das Leben retten oder zumindest deren Leid mindern.

 

Dieses Mitleid und das Bedürfnis vieler Menschen helfen zu wollen, wird leider nur zu gerne von kommerziellen Hundehändlern gezielt ausgenutzt. Wir möchten hier einige Punkte aufführen, die Ihnen helfen sollen, seriösen Tierschutz von kommerziellem Hundelhandel zu unterscheiden. Denn der Hundehandel verfolgt ausschließlich wirtschaftliche Interessen und ist meist verbunden mit rücksichtslosen und brutalen Transport- und Unterbringungsbedingungen.

 

Das Allerwichtigste ist, dass Sie sich informieren !

 

Ist das der richtige Hund für mich ?
Welche Wünsche und Erwartungen haben Sie als zukünftiger Hundehalter?
Haben Sie sich bereits einen Hund ausgeguckt ? Dann überlegen und informieren Sie sich ob dieser Ihre Bedingungen auch erfüllt oder ob er eventuell auf Grund der jeweiligen Rasse und deren vorherrschenden Eigenschaften überhaupt erfüllen kann.
Hier stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite, denn nicht jeder Hund passt auch zu jedem Menschen !
Fragen Sie auch selbstverständlich nach den bisherigen Lebensumständen des Hundes:
  • Wo hat der Hund sein bisheriges Leben verbracht ?
  • War es ein Straßenhund aus dem Ausland ?
  • Hat der Hund in einer Familie gelebt?
  • Kann er mit Katzen und anderen Hunden zusammenleben?
  • Mag er Kinder?
  • Kennt er das Leben in der Stadt bzw. in einem häuslichen Umfeld ?
  • Geht er jagen?
  • Ist er stubenrein?
  • Handelt es sich um einen Hüte- oder Jagdhund mit speziellen Bedürfnissen?

 

Stimmt die Chemie ?
Dazu bedarf es mindestens Besuchsstunden und oft mehrere Tage oder Wochen. Der potentielle Wunsch-Hund und sein neuer Besitzer sollen sich aneinander gewöhnen und überprüfen, ob sie miteinander auskommen.
Mehrere Spaziergängen zeigen, ob der Hund zum Beispiel gewöhnt ist, an der Leine zu gehen und wie er auf seine zukünftige Umwelt reagiert.
Diese Besuche sollten beratend begleitet werden, da sich hierbei zeigt, ob die richtige Wahl getroffen wurde.
Auch hierbei unterstützen wir Sie gerne !

 

Wo kommt der Hund denn eigentlich her ?
Es muss klar angegeben werden, aus welchem Land der Hund stammt und ob er auf länderspezifische Krankheiten getestet wurde. Dazu sollte man sich die Unterlagen auch konkret zeigen lassen:
Gesundheitszeugnis und ggf. Behandlungsprotokolle
Prüfen Sie den Impfpass: Impfungen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Leptospirose, Tollwut und Zwingerhusten müssen eingetragen sein.
Ein Welpe unter 15 Wochen kann diese Bedingungen nicht erfüllen und eine längere Reise
aus dem Ausland auch nicht verkraften.
Alle Hunde sollten einen Mikrochip tragen, damit eine eindeutige Zuordnung zu ihren Unterlagen gewährleistet ist.

 

Die Vorinformationen, die über den Hund gegeben werden, können zutreffend sein müssen aber nicht! Bei der Erwähnung von großem Leid, unglaublichen Rettungen oder Freikauf aus Tötungsstationen ist stets Vorsicht geboten und Sie sollten nicht zögern, Nachweise zu verlangen.

 

Unterbringung und Zustand des Hundes?
Das Tierheim oder die private Pflegestation, in der der Hund untergebracht ist, muss in ge-
pflegtem und hygienisch einwandfreiem Zustand sein. Das sollte man sich auf jeden Fall ge-
nau ansehen. Der Pflegezustand des Hundes ist wichtig: Sind Fell und Ohren sauber, die
Augen klar und die Nase trocken?
Erkundigen Sie sich ebenfalls nach dem Gesundheitszustand des Hundes.

 

Die Übernahme des Hundes!
Der Hund wird nur mit einem schriftlichen Vertrag, den beide Parteien unterzeichnen, abge-
geben. Darin sollte auch vermerkt sein, dass der Hund bei Schwierigkeiten jederzeit wieder zu-
rückgenommen wird. Üblicherweise werden auch Besuchstermine vereinbart, um ein prob-
lemloses Zusammenleben zu überprüfen, aber auch, um eventuell mit Rat und Tat zur Seite
zu stehen. Wir unterstützen Sie gerne dabei !

 

Informieren Sie sich über die Organisation oder die vermittelnde Person!
Ein Tierschutzverein kann belegen, wozu seine Einnahmen dienen. Aus seiner Jahresbilanz
geht eindeutig hervor, wofür die Mittel verwendet werden.
Gehen Gelder für den Tierschutz vor Ort in die Ursprungsländer zurück? Wird Tierschutz in
Deutschland damit unterstützt? Das Behandeln kranker Hunde, Impfen, Mikrochip und Kastrieren kostet natürlich Geld. Die Kosten können aber nachgewiesen werden. Danach kann man fragen und eine seriöser Tierschutzorganisation wird Ihnen gerne Auskunft darüber geben.
Werden allerdings meist ausweichende Antworten gegeben, können Unterlagen nicht vorgelegt werden oder Vereinbarungen nicht schriftlich getroffen, ist äußerste Vorsicht geboten!
Wird keine Beratung zur Eignung des Hundes oder ein Zeitraum zum Kennenlernen geboten,
sind die Verkäufer nur am Verkauf des Hundes interessiert, sein Schicksal interessiert sie
nicht.

Ohne Käufer keine „Hundeware“. Widerstehen Sie dieser Masche !

 

Ratgeber für Hunde aus dem Tierschutz!